Vitamin C - Alles was du wissen musst
In diesem Fachbeitrag erfährst Du alles über Vitamin C: Wirkung, Dosierung, Mangelerscheinungen und mehr.
In Nahrungsergänzungen sind neben der natürlichen pflanzlichen L-Ascorbinsäure nach der europäischen Richtlinie 2002/46/EG aktuell 7 weitere chemische Verbindungen zugelassen.
Dazu gehören L-Ascorbinsäure, Natrium-L-ascorbat, Calcium-L-ascorbat, Kalium-L-ascorbat, L-Ascorbyl-6-palmitat, Magnesium-L-ascorbat und Zink-L-ascorbat.
Ascobinsäure ist die chemischen Bezeichnung für Vitamin C. Es hat viele positive Wirkungen auf die Gesundheit und ist für alle Säugelebewesen ein überlebenswichtiges Element. Doch unser Körper kann es nicht selber herstellen, weshalb wir auf die Zuführung durch Vitamin C aus der Nahrung oder aus Nahrungsergänzungsmitteln angewiesen sind.
Aktualisiert 21.12.2023 von Redaktion supplemento
Wirkungsübersicht
- Bioflavonoide verbessern nachweislich die therapeutische Wirkung von Vitamin C
- Vitamin C ist der wichtigste wasserlösliche Antioxidantienfaktor im Körper. Es befindet sich im Blut und in allen Körperzellen, wo es selber oxidiert und so freie Radikale bindet
- Durch die hervorragende antioxidative Wirkung ist Vitamin C enorm wichtig für die Stärkung des Immunsystems und die Verteidigung gegen viele Krebsarten
- Vitamin C unterstützt den Entgiftungsprozess. Es stimuliert die Enzyme in der Leber, wodurch das Blut entgiftet und von toxischen Giften wie Schwermetalle, Pestizide, Medikamente und Chemikalien gereinigt wird
- Vitamin C fördert die Kollagenproduktion und sorgt zusammen mit Eisen für ein festes Bindegewerbe
- Vitamin C spielt eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Fett in Energie
- Der Vitamin C Gehalt im Körper hat Auswirkungen auf Allergien und Asthma, weil es den Histaminspiegel im Blut reguliert.
- Vitamin C erhöht die Eisenaufnahmefähigkeit des Körpers erheblich. In Studien wurde eine Verdreifachung der Eisenresorption aus der Nahrung nachgewiesen
- Wechselwirkung von anorganischem Selen und Vitamin C beachten. Vitamin C kann die Aufnahme von anorganischem Selen in Darm stören
- Vitamin C hilft beim Abbau von Cholesterin
Entdeckung und Entstehung von Vitamin C
Vitamin C ist eine Ascorbinsäure. Die Bezeichnung wurde aus dem lateinischen scorbutus abgeleitet, was die Seemannskrankheit Skorbut bedeutet. Die Seeleute hatten damals wenig Obst und Gemüse zur Verfügung und litten deshalb an Vitamin C Mangel, welches sich durch verminderte Kollagensynthese am verfaulten Zahnfleisch und sehr starken Mundgeruch bemerkbar machte. So ist die Bezeichnung Ascorbinsäure entstanden.
1926 ist es dem ungarischen Biochemiker Szent Györgi gelungen, die erste Isolierung von Vitamin C aus den Nebennieren von Rindern vorzunehmen. 1937 erhielten Györgi und Haworth für Ihre Arbeit über Vitamin C den Nobelpreis.
1933 entwickelte Tadeus Reichstein die erste Synthese von Vitamin C und eines Vitamines überhaupt. Die heutige Reichstein- Synthese bezeichnet ein biochemisches Verfahren, wobei D-Glucose über Sorbitol in Keto-Gulonsäure umgewandelt wird, deren γ-Lacton das Vitamin C darstellt. Die Reichstein- Synthese wurde von der Firma Hoffmann La-Roche als erste industrielle Produktion von Vitamin C genutzt. Die Firma ist bis heute einer der größten Vitaminhersteller der Welt.
Der Nobelpreisträger Dr. Linus Pauling war einer der Ersten, der in den siebzieger Jahren die therapeutische Wirkung von Vitamin C bei Virusinfektionen und Krebserkrankungen erforschte und in der medizinischen Fachwelt die verschiedenen positiven Wirkungen publizierte.
Die fehlende Biosynthese- Fähigkeit des Menschen
Die L-Ascorbinsäure wird von allen Pflanzen und auch von den meisten tierischen Organismen selbst synthetisiert. Die L-Ascorbinsäure ist ein 2,3 Endiol-L-Gulonsäurelacton, dass im tierischen Organismus in Zwischenstufen aus anderen Stoffen wie zum Beispiel L-Gulonsäure gebildet wird. Im letzten Schritt der Biosynthese von Vitamin C ist das Enzym L-Gulonolacton-Oxidase erforderlich.
Aber dem Menschen sowie Affen und Meerschweinchen fehlt dieses Enzym, weshalb sie im Laufe der Evolution die Fähigkeit der Vitamin C Synthese verloren haben und seither das überlebenswichtige Vitamin C zusätzlich über die Nahrung aufnehmen müssen.
Unterschiedliche Vitamin C Arten
Bei der Ascorbinsäure gibt es wichtige Unterschiede, denn synthetisch hergestellte Ascorbinsäure hat keine bioaktiven Pflanzenstoffe und keine biologischen Enzyme, die entscheidend für die Aufnahmefähigkeit und Verwertbarkeit sind.
Grundsätzlich wird zwischen drei Arten von Vitamin C unterscheiden:
- Natürliches (pflanzliches) Vitamin C als L-(+)- Ascorbinsäure
- L-Ascorbinsäure (synthetisch) mit der Bezeichnung E300.
- Mischformen als Ascorbatkomplex
Gängige Bezeichnungen sind Natriumascorbat (E301), Natriumisoascorbat oder Isoascorbat (E316 oder auch als Erythorbinsäure, Iso Vitamin C oer D-Ascorbinsäure bezeichnet), Calciumascorbat (E302 oder Esther-C), Ascorbylpalmitat (E304a), Ascorbylstearat (E403b), Ascorbylmonophosphat
In der Chemieindustrie wird aus der Ausgangssubstanz D-Glucose über Sorbitol kristalline Ascorbinsäure, Natriumascorbat, Calciumascorbat und Ascorbylmonophosphat hergestellt. Die sogenannte Reichstein-Synthese ist bis heute die Grundlage dieser industriellen Produktion.
Damit synthetisch hergestellte Ascobinsäuren unterschieden werden können, wird heute ein mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestelltes Vitamin C international als GMO-Vitamin C bezeichnet. (GMO, genetically manipulated organism, auf Deutsch „genetisch veränderter Organismus“). GMO-Ascorbinsäure ist die preiswerteste Variante, daher wird weltweit der größte Teil nach diesem Verfahren hergestellt.
Wirkungsweisen und Bioverfügbarkeit der drei Vitamin C Arten
Natürliches Vitamin C:
Vitamin C sollte man grundsätzlich als natürliche pflanzliche L-Ascorbinsäure zu sich nehmen, den nur aus Pflanzen gewonnenes Vitamin C enthält alle wichtigen bioaktiven Pflanzenstoffe (z.B. Bioflavonoide) und Enzyme, die entscheidend für die Verwertbarkeit und ihre gesundheitliche Wirkung sind.
Vitamin C kann so gut wie nicht überdosiert werden, weil der Körper erkennt, wenn alle Reserven voll sind. Das überschüssige Vitamin C wird dann auf natürliche Weise vom Körper ausgeschieden.
Ob es sich um natürliche pflanzliche L-Ascorbinsäure handelt, erkennst Du an der Zutatenliste.
Als Beispiel die Zutatenliste von Kurkraft Naturals Vitamin C: Acerola Extrakt. Dazu ergänzend die Mengen-Angabe: Acerola Extrakt 700mg, davon Vitamin C 175mg. Entscheidend sind Angaben wie "Extrakt aus" oder "Vitamin C aus der Acerola Kirsche".
Synthetische Ascorbinsäure oder Mischformen wie Ascorbatkomplexe:
Diese Vitamin C Arten kann der Körper ohne Bioflavonoide nur geringfügig verwerten. Die nachfolgende Darstellung 1 eines Vitamin C Moleküls verdeutlicht, dass die reine Ascorbinsäure lediglich eine leere Hülle ist. Die fehlenden bioaktiven Pflanzenstoffe schränken die Wirksamkeit ein.
Ascorbate sind ebenfalls synthetisch hergestellt. Sie bestehen in der Regel aus einer Zusammensetzung von Ascorbinsäuren und Mineralsstoffen wie zum Beispiel das Calciumascorbat. Die Mineralsstoffe machen die Ascorbatvarianten besser magenverträglich.
Die verschiedenen Ascorbate und die reine Ascorbinsäure E300 werden hauptsächlich als Stabilisatoren und Konservierungsstoffe in der Lebensmittelindustrie verwendet. Da diese Vitamin C Formen isoliert sind, können sie hochdosiert vorkommen.
Synthetisches Vitamin C erkennst Du ebenfalls an der Zutatenliste, allerdings ist hier genaues hinschauen wichtig.
Als Beispiel die Zutantenliste des Vitamin C 1000 von DOC Morris: Es ist nur reine Ascorbinsäure enthalten, was bedeutet, dass sie synthetisch ist. Pflanzliches Vitamin C würde man aufgrund der deutlich höheren Qualität bewerben.
Wirkstoffe: 1.0 g Ascorbinsäure
Hilfsstoffe: Cellulose, mikrokristallin Hypromellose Lactose 1-Wasser Magnesiumstearat Maisstärke Talkum
Die Darstellung 1 zeigt isolierte, rein synthetisch hergestellte Ascorbinsäure, die keine Enzyme und bioaktiven Pflanzenstoffe enthält. Dieses synthetische Vitamin C Molekül wird laut Studienlage ähnlich gut wie pflanzliches Vitamin C resorbiert, allerdings kann es ohne die in der Natur vorkommenden Bioflavonoide seine Wirkung nicht voll entfalten.
Darstellung 1: synthetisch hergestelltes Vitamin C als isolierte rein synthetische Ascorbinsäure E300
Darstellung 2 zeigt eine natürlich vorkommene Vitamin C Verbindung mit wichtigen Co-Faktoren wie Enzyme und Bioflavanoide, die für die Verwertung und Wirkung von Vitamin C entscheidend sind. Enzyme sind Proteine, die bestimmte chemische Reaktionen im Körper katalysieren. Einige Enzyme, wie z. B. Ascorbinsäureoxidase, sind für die Aufnahme und Verwertung von Vitamin C wichtig. Bioflavonoide können die Aufnahme und Verwertung von Vitamin C im Körper ebenfalls verbessern. Sie können auch die antioxidative Wirkung von Vitamin C verstärken und so vor Zellschäden schützen.
Darstellung 2: natürliches pflanzliches Vitamin C Molekül mit Co-Faktoren
Pflanzliches Vitamin C für ein Super-Immunsystem
Es Vitamin C ist der wichtigste wasserlösliche Antioxidantienfaktor im Körper.
Es befindet sich im Blut und in allen Körperzellen, wo es selber oxidiert und so freie Radikale bindet und so vor Zellzerstörung schützt.
Desweiteren schützt Vitamin C die Folsäure und das Vitamin E vor Oxidationsprozessen, somit können beide ungehindert ihre Funktion ausüben und das Immunsystem stärken.
Bei einer Vitamin C Dosierung von über 1.000mg erhöht sich die Körpertemperatur leicht, was dazu führt, dass die Produktion der weißen Blutkörperchen angeregt wird, die wiederum Bakterien im Schach halten. Gleichzeitig wird der Histaminspiegel gemindert. Ein hoher Histaminspiegel schwächt das Immunsystem, wodurch sich Erkältungssymptome, Bronchien, verstopfte Nasen, sowie Allergien und Asthma bemerkbar machen.
Durch die hervorragende antioxidative Wirkung ist Vitamin C enorm wichtig für die Stärkung des Immunsystems und somit für die Verteidigung gegen viele Krebsarten, indem es vor Zellzerstörung durch Oxidationsprozesse schützt, denen wir vor allem durch toxische Gifte wie Schwermetalle, Pestizide, Medikamente und Chemikalien in unserer alltäglichen Lebensweise im 20. Jahrhundert ausgesetzt sind.
Vitamin C unterstützt den Entgiftungsprozess. Es stimuliert die Enzyme in der Leber, wodurch das Blut entgiftet und von toxischen Giften entgiftet wird.
Besonderen Schutz bietet es gegen Krebsarten des Verdauungstraktes wie Magen, Mastdarm, Bauchspeicheldrüse, Mundschleimhäute, Kehlkopf und Speiseröhre.
In Kombination mit Zink funktioniert Vitamin C am idealsten, denn Zink ist einer der wichtigsten Elemente für das Immunsystem. Es ist an der Funktion an über 200 Enzymen beteiligt und einer der wichtigsten Gegenspieler der Schwermetalle.
Festes Bindegewebe und keine Cellulite!
Vitamin C fördert die Kollagenproduktion und sorgt zusammen mit Eisen für ein festes Bindegewerbe, indem es den Aminosäuren Lysin und Prolin hilft sich zu einzelnen Kollagenfasern zu bilden und dadurch ein Bindegewebe entstehen zu lassen. Somit gilt, je höher der dauerhafte Vitamin C Spiegel, desto fester in der Regel das Bindegewerbe.
Desweiteren kann Vitamin C die Heilung von Wunden, Brüchen und Verbrennungen beschleunigen, sowie die Anfälligkeit an Zahnfleischerkrankungen zu erleiden senken, indem es auch hier die Wundheilung beschleunigt und Entzündungen reduziert.
Der Energieerzeuger
Vitamin C spielt eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Fett in Energie, indem es zusammen mit Niacin (Vitamin B3) und Pyridoxin (Vitamin B6) erheblich die Produktion von Carnitin beeinflusst, welches eine Aminosäure ist, das Fett in Energie umwandelt.
3-fach verbesserte Eisenaufnahme
Vitamin C erhöht die Eisenaufnahmefähigkeit des Körpers erheblich. In Studien wurde eine Verdreifachung der Eisenresorption aus der Nahrung nachgewiesen. Dies gilt für Nahrungsmittel sowie für pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel.
Die Eisenresorption kann bei der gleichen Mahlzeit durch die Zugabe von 50mg pflanzlichem Vitamin C um das Dreifache erhöht werden. Vitamin E ist für viele wichtige Funktionen im Körper zuständig, wie Stärkung des Immunsystem durch seine antioxidative Wirkung, verringert das Arterioskleroserisiko, schützt vor Krebs, unterstützt die Haut- und Haargesundheit und hilft den Lungen sich gegen Giftstoffe zu schützen.
Co-Faktor Funktionen und Wechselwirkungen von Vitamin C im Überblick
- Beteilit an der Kollagenbiosynthese, indem Lysin und Prolin bei der Kollagenbildung im menschlichen Bindegewebe maßgeblich unterstützt werden
- Unterstützt das Schlüsselenzym Cholesterol-7-Hydroxylase beim Cholesterinabbau
- Beteiligt an der Neurotransmittersynthese, durch Hydroxylierung einer Vorstufe des Neurotransmittes Serotonin
- Hydroxylierung von Corticosteron und Hydrocortison. Wegen des erhöhten Verbrauchs dieser beiden Corticoiden unter Stress, nimmt der Vitamin C Gehalt im Körper ab. Dies führt folglich zu erhöhter Stressanfälligkeit und verminderter Stresstoleranz
- Vitamin C und L-Gluthathion können sich bei kombinierter Gabe in ihrer Aktivität unterstützen
- Vitamin C Mangel mindert die Aufnahme und Verwertung von Selen im Körper
- Vitamin C steigert die Chrom und Eisen- Absorption (Aufnahme)
- Vitamin C wirkt im Zusammenspiel mit Vitamin A, Vitamin D und Zink auf das Immunsystem
Ursachen für einen Vitamin C Mangel
- Hoher und regelmäßiger Alkoholkonsum
- In hohen Alter nimmt die Resoptionsrate stark ab und gleichzeitig sinkt der Energiebedarf und dadurch auch die Nahrungsaufnahme
- Arzneimittel wie ASS, Barbiturate, Diuretika, Tetrazykline, Calitonin
- Chemotherapie, Strahlentherapie
- Chronische Erkrankungen wie AIDS, Diabetes melliutus, Krebs, Magen-Darm-Erkrankungen, Leber- und Nierenerkrankungen, Helico-bacter pylori Infektionen
- Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum und Leistungssport erhöhen den Bedarf
- Falsche Ernährung, Diäten, falsche Lagerung und Zubereitung beim Kochen
Expertenlage zu Dosierung und Tagesbedarf
Studien zeigen, dass die Einflussfaktoren Stress und Krankheit bei Tieren die Biosynthese von Vitamin C stark beeinflussen. Eine Maus, die Vitamin C selber herstellen kann, produziert die 8-fache Menge an Vitamin C, wenn sie unter Stress steht. Wenn man zum Vergleich einen 70 Kg schweren Erwachsen heranzieht, dann würde das einen Vitamin C Tagesbedarf von 2.400 mg – 19.000 mg bedeuten.
Das ist die Menge, die Prof. Linus Pauling als Tageszufuhr empfiehlt, wobei er sich auf die Tatsache bezieht, dass Hunde, Katzen, Ratten, Mäuse und Ziegen die vergleichbare Menge auf das Körpergewicht gesehen produzieren.
Die empfohlene Zufuhr der Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. liegt bei 95 mg für Frauen und 110 mg für Männer, deutlich unter dem Wert den Prof. Linus Pauling empfiehlt.
Spezies | Vitamin C Syntheserate (Herstellung) Normalzustand in mg |
Vitamin C Syntheserate (Herstellung) unter Stressbedingungen oder Krankheit in mg |
Hund | 5 | 40 |
Katze | 5 | 40 |
Kuh | 16 | 18 |
Maus | 34 | 275 |
Ratte | 39 | 199 |
Ziege | 33 | 190 |
Quelle: Orthomolekulare Medizin 3. Auflage
Resoptionsrate / Bioverfügbarkeit von Vitamin C
Einzeldosis (oral) in mg | Resoptionsrate |
100 | 89-90% |
200-250 | 100% |
1.000 | 60-75% |
3.000 | 40% |
12.000 | 16% |
Quelle: Orthomolekulare Medizin 3. Auflage
Wechselwirkung
Vitamin C kann mit anorganischem Selen wie Selenit oder Selenat (auch Natriumselenit oder Natriumselenat genannt) im Darm reagieren und die Resorption von anorganischem Selen behindern. Daher sollte bei der Supplementierung beider Substanzen ein Zeitabstand von minimum 2 Stunden eingehalten werden.
Wie Wirksamkeit von organisch gebundenem Selen in Form von Seleno-D oder L-Selenmethionin wird hingegen nicht durch die Einnahme von Vitamin C beeinflusst. Kommen beide Substanzen in organischer Form vor, wie zum Beispiel in Nahrungsmitteln, so ist keine Beeinträchtingung der Bioverfügbarkeit zu erwarten.
Als Nahrungsergänzungsmittel sollten idealerweise beide Substanzen immer nur als organisches L-Selenmethionin, Seleno-D und L-(+)-Ascorbinsäure zu sich nehmen oder die eben genannten Zeitabstände eingehalten werden.
Verzehrempfehlung
Vitamin C sollte immer aus pflanzlicher Herkunft als L -(+)- Ascorbinsäure verzehrt werden, weil der Körper erst durch die Kombination mit den bioaktiven Pflanzenstoffen und Enzymen, die in den Pflanzen vorkommen, das Vitamin C maximal aufnehmen kann.
Lagerung
Nahrungsergänzungsmittel trocken, kühl und dunkel lagern. Siehe auch in der jeweiligen Herstellerempfehlung.
Alle Formen der Ascorbinsäure sind empfindlich gegen Licht, Hitze, Sauerstoff und Schwermetallen.
Gute Vitamin C Quellen in Nahrungsmitteln
Nahrungsmittel | Vitamin C-Gehalt in mg je 100g |
Camu Camu | 2.000 |
Acerola Kirsche | 1.700 |
Hagebutten | 1.250 |
Brennnessel | 330 |
Sanddornbeere, Guave | 270 |
Chilischote | 242 |
Schwarze Johannisbeere | 180 |
Bärlauch, Petersilie | 150-160 |
Paprika | 140 |
Brokkoli | 115 |
Rosenkohl, Grünkohl | 100-110 |
Kiwi | 100 |
Papaya | 80 |
Erdbeeren | 55 |
Zitrone | 53 |
Orangen | 50 |
Grapefruit | 44 |
Sauerkraut | 15 |
* Früchte und Gemüse sind in der Regel Vitamin C reich.
* Getreide, Fleisch und Milchprodukte enthalten kaum Vitamin C.
* Die Nährstoffangaben unterliegen natürlichen Schwankungen, abhängig von Anbauregion, Sorte und Bodennährstoffgehalt
Wusstest Du...
Bei einer Dosis von 200-250mg Vitamin C kann der Körper 100% davon aufnehmen und verwerten. Bei steigender Dosis sinkt die Resorptionsquote deutlich. Bei 1.000mg liegt die Aufnahme nur noch bei 60-75%.
Wusstest Du...
Rauchen und Alkohol erhöhen den Vitamin C Bedarf um das Doppelte! Beim Rauchen wird der Abbau von Vitamin C deutlich beschleunigt und bei regelmäßigem Alkoholkonsum schütz Vitamin C die Leber vor Schäden und Verfettung.
Gegenanzeige
Bei Verdacht auf Eisenspeicherprobleme oder Niereninsuffizienz nicht ohne ärztliche Beratung Vitamin C als Nahrungsergänzung einnehmen!
Fazit
- Wir empfehlen bei Nahrungsergänzungen nur pflanzliches Vitamin C als L-(+)-Ascorbinsäure einzunehmen, weil diese wichtige wirkungsrelevante Bioflavonoide enthalten
- Bei Einzeldosen empfehlen wir 300mg nicht überschreiten. Bei höheren Dosierungen auf den Tag verteilen
- Ideale Wirkung in Kombination mit Zink
- Erhöht die Eisenresorption deutlich
- Verstärkt die Wirkung und Aufnahmefähigkeit von fast allen Mineralstoffen und Spurenelementen im Körper
Quellen
- Vitamine, Spurenelemente und Minerale, Biesalski, 2. Auflage, Thieme
- Orthomolekulare Medizin, Uwe Gröber, Leitfaden für Apotheker und Ärzte, 3. Auflage 2008
- Hallberg L et al. AM J Clin Nutr 39 (1984) 577
- Bendich, A., Langseth, L.: The health effects of Vitamin C supplementation: a review. J. Am. Coll. Nutr.14 (1995) 124.
- Thiel R.J., Natural Vitamins May Be Superior to Synthetic Ones. Medical Hypotheses, 2000; 55(6):461-469
- Frei, B. et al.: Ascorbate is an outstanding antioxidant in human blood plasma. Proc. Nat. Acad. Sci. 86 (1989) 6377.
- Burton G.W., et al. Human plasma and tissues a-tocopherol concentrations in response to supplementation with deuterated natural and synthetic vitamin E. Am J Clin Nutr. 1996;67:669-84
- Schümann K, et al. Bioavailability of oral vitamins, minerals, and trace elements in perspective. Arzneimittel-Forschung 1997, 47(4):369-380
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- Sparing effects of selenium and ascorbic acid on vitamin C and E in guinea pig tissues https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1847450/
- https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-c/
- Bioflavonoids have been shown to improve the therapeutic action of vitamin C. By Gene Bruno, MS, MHS – Dean of Academics, Huntington College of Health Sciences
- Absorption and excretion of ascorbic acid alone and in acerola (Malpighia emarginata) juice: comparison in healthy Japanese subjects, DOI: 10.1248/bpb.34.1744